Lerngang auf den Kartoffelacker
Ernten denn wirklich die dümmsten Bauern die größten Kartoffeln? Oder haben vielleicht die Drittklässler der Neuwindeck-Schule in diesem Jahr das große Ernteglück?
Ein Projekt über die Kartoffel verlegte den Unterricht der Kinder auf den Acker. Die 30 Grundschüler waren von Thomas Metzinger vom Hof Querfeldein in Ottersweier zum Pflanzen auf den Kartoffelacker eingeladen worden.
Die Kartoffel ist eines unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel und die Kinder sind kaum zu stoppen, wenn sie erzählen dürfen, welches ihre liebste Zubereitungsart ist und welches Kartoffelgericht sie am liebsten essen. Aber wie viele Arbeitsschritte und wieviel Mühe kostet es, bis die Kartoffeln im Sack und dann in unseren Küchen landen?
Thomas Metzinger ist es ein Anliegen den Kindern seinen Acker als Lernort anzubieten. Mit Freude erklärte er den SchülerInnen wie die Kartoffelpflanze wächst und was sie alles braucht, damit im Herbst viele Kartoffeln geerntet werden können. Wie muss der Ackerboden vorbereitet sein? Wie entscheidend ist die Witterung zum Zeitpunkt der Pflanzaktion? Wieviel Pflege brauchen die Kartoffelpflanzen? Und wie kann gegen den großen Schädling, den Kartoffelkäfer, vorgegangen werden? Thomas Metzinger teilte sein Wissen mit den Kindern und die hörten gespannt und motiviert zu. Für ihr eigenes Kartoffelfeld würden sie sogar in den Sommerferien kommen, um die Larven des Kartoffelkäfers einzusammeln.
Das Kartoffelfeld war für die Pflanzaktion bereits vorbereitet, die Erde bereits gelockert und gedüngt. Dann ging es endlich los. Auf das Feld und auf den Traktor. Die Maschine wurde mit den Saatkartoffeln befüllt, eine Furche gezogen und die Kartoffel in die Erde gelegt und ein kleiner Damm aufgeschoben. Flinke Hände waren gefordert und ein wenig Konzentration, damit keine Lücke in der Pflanzreihe entsteht. Auch die beiden begleitenden Lehrerinnen, Frau Huber und Frau Fallert und die Schulsozialarbeiterin der Neuwindeckschule Frau Nesselbosch, durften auf den Traktor.
Den Sommer über sind die Kinder eingeladen, immer wieder nach ihrem Feld zu sehen und zu beobachte, wie die Pflanze wächst und sich verändert. Einige Saatkartoffeln werden die Kinder auch im Hochbeet der Schule anpflanzen, um die Pflanze regelmäßig zu beobachten.
Alle freuen sich auf den zweiten großen Teil des Kartoffelprojekts, die Ernte im September. Dann werden die Kinder wieder in ihr Klassenzimmer auf den Acker gehen und sehen, was die Natur aus den gepflanzten Kartoffeln gezaubert hat.
Begeistert und voller toller Eindrücke fuhren die Klassen mit Fahrdiensten der Eltern zurück nach Lauf in die Schule. Solche Tage mit Unterricht ohne Tafel, Stift und Buch würden sie sich öfter wünschen.
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